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Feuerwerksinitiative

Was will die Feuerwerksinitiative

Die Feuerwerksinitiative beinhaltet zwei Verbote:

1.Privatpersonen dürfen kein Feuerwerk mehr abbrennen, das Lärm verursacht.
2.Professionelle Grossfeuerwerke dürfen nur noch bewilligt werden, wenn sie von überregionaler Bedeutung sind.

Die Initiantinnen und Initianten geben vor, dass Menschen und Tiere durch den Lärm gestresst werden. Kleinkinder und Haustiere würden in Panik versetzt. Die Befürworter behaupten, es vergehe kaum ein schöner Sommerabend, ohne dass von nah und fern Feuerwerksraketen knallen. Angeblich würden je nach Region an bis zu 30 Abenden pro Jahr Feuerwerke gezündet.

Bundesrat lehnt Initiative zum Feuerwerkverbot ab

Wir bei Pro Feuerwerk sind aktive Befürworter der verantwortungsvollen Nutzung von Feuerwerk. In diesem Licht stellen wir uns gegen die Feuerwerksinitiative, die darauf abzielt, den Gebrauch von Feuerwerken einzuschränken. Unser Argument ist, dass mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen und einer bewussten Handhabung Feuerwerke eine sichere und bereichernde Erfahrung für alle sein können.

Initiativtext tablet

Direkte Auswirkungen bei einer allfälligen Annahme der Initiative

Die oben genannten zwei Verbote hätten sehr weitreichende Auswirkungen.

1.Der Begriff «Lärm» ist nicht genormt. Wenn Lärm alles ist was lauter als ein Gespräch ist, dann wären die meisten Feuerwerkskörper untersagt. Zum Beispiel Tischbomben oder die Feuerwerksbatterien, welche die grossen beliebten Bouquets am Himmel erzeugen. Selbst Vulkane mit Knistersternen müssten aus dem Verkehr gezogen werden. Die Raketen, die wir in der Schweiz seit über 100 Jahren verwenden, hätten ein jähes Ende. Es gäbe wohl nur noch ein paar kleine Vulkane und bengalische Zündhölzer.
2.Die meisten Grossfeuerwerke, die von ausgebildeten Profis gezündet werden, werden an einer Hochzeit, einem lokalen Fest am 1. August oder sonstigen Feiern im eher kleinen Rahmen geschossen. Diese Feuerwerke wären alle verboten. Nur noch an einer Hand voll überregionaler Grossanlässe wären Sonderbewilligungen für ein Feuerwerk möglich.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Feuerwerkstradition in der Schweiz praktisch eliminiert würde. Die Initiative, die auf den ersten Blick nur gegen Lärm ist, will in Wahrheit eine Schweiz ohne Feuerwerk. Denn vom ausschliesslichen Verkauf von Vulkanen und Zündhölzern kann wahrlich kein Geschäft überleben. Folglich gäbe es auch diese tollen Produkte dann nicht mehr.

Behauptungen und Tatsachen

Behauptung der Initiantinnen und Initianten

Gegenargumente und Tatsachen

Feuerwerk hat in der Schweiz keine Tradition.

Gegenargumente und TatsachenSeit weit über 100 Jahren wird in der Schweiz Feuerwerk hergestellt und gezündet! Am 1. August feiern viele Schweizer Familien zuhause oder im Quartier den Nationalfeiertag mit Freunden und Nachbarn. Auch kleine und grössere Gemeinden organisieren ein Fest, bei dem alle willkommen sind und ein Feuerwerk organisiert wird.

Die immer grösser werdende Community mit ausländischen Wurzeln hat in den letzten gut 20 Jahren ihre Freude am Jahreswechsel Feuerwerk zu zünden mit in die Schweiz gebracht. Und immer mehr Schweizerinnen und Schweizer lassen an Silvester ein paar Raketen steigen. Ein gemeinsamer Anlass, den die Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes zusammen feiern, egal welchen Pass sie haben. Dies ist eine neue und wertvolle Tradition!

Feuerwerk versetzt Tiere in Panik und lässt zahlreiche von ihnen an Stress sterben.
Gegenargumente und TatsachenDies ist eine reine Behauptung und bis heute hat uns kein Förster oder Tierarzt Fakten dazu zeigen können, dass viele Tiere wegen Feuerwerk verenden würden. Wir wissen jedoch von vielen Haus- und Nutztierbesitzern, dass sie kein Problem mit Feuerwerk haben.

Es stimmt, dass einige Tiere auf Feuerwerk reagieren. Sie reagieren auch auf Blitz und Donner, auf laute Autos, auf Flugzeuglärm, auf Baumaschinen etc. Darum rufen wir die Feuerwerkfans auch dazu auf, ihr Feuerwerk nur am 1. August und an Silvester zu zünden, damit Tierbesitzer:innen einen planbaren Termin haben und ihre Tiere während diesen zwei Abenden optimal betreut sind. Bei professionellen Grossfeuerwerken verlangen die meisten Gemeinden, dass alle Nachbarn frühzeitig informiert werden

Feuerwerk schadet dem Tourismus, weil Schweizer mit Tieren ins Ausland reisen.
Gegenargumente und TatsachenGrossanlässe mit Feuerwerk ziehen grosse Menschenmengen an, oft auch aus dem Ausland. Davon profitieren die Gastronomie und Hotellerie. Und wenn man will, kann man auch in der Schweiz einen feuerwerkfreien 1. August und Silvester verbringen. Das lokale Gewerbe freut sich auf Schweizer Touristen!
Restmaterial von Feuerwerk landet auf dem Boden und kann den Tod von Nutzieren verursachen.
Gegenargumente und TatsachenFeuerwerkskörper werden hauptsächlich aus Karton gefertigt. Es ist verboten, dass Rückstände scharfe Kanten aufweisen. Dies ist bewusst zum Schutz der Tiere so. Verletzungen bei Tieren stammen hauptsächlich von weggeworfenen Aludosen, die beim Mähen zu scharfen Splittern zerschnitten werden. Das kann bei Feuerwerk nicht passieren.
Die Initiative will doch nur die Böller verbieten!
Gegenargumente und TatsachenBöller sind in der Schweiz sowieso verboten! Das sind Knallkörper, die am Boden heftig detonieren und zu Sachbeschädigungen führen können. Die ganze Feuerwerksbranche unterstützt dieses Verbot und verurteilt die illegal aus dem Ausland eingeführten Böller. Durch eine weitere Einschränkung des Konsumentenfeuerwerks, würde der illegale Import nur noch mehr angekurbelt.
Feuerwerk beeinträchtig die Lebensqualität und das Wohlgefühl nichtbeteiligter Menschen.
Gegenargumente und TatsachenDas kann nicht pauschal so gesagt werden. Viele Leute, die zwar kein Feuerwerk kaufen, freuen sich aber Feuerwerk zu sehen! Bei jeder Art von Tradition und Kultur gibt es Leute, die Freude daran haben und solche die es als unnötig
Feuerwerk ist nicht mehr zeitgemäss. Heute gibt es Drohnenshows!
Gegenargumente und TatsachenDrohnenshows sind nur eine weitere Art der Unterhaltung, können Feuerwerk aber nicht ersetzen. Ihnen fehlt die Kraft, die Einzigartigkeit und die verschiedenen Effekte. Zudem sind sie sehr viel teurer und an keinem normalen Gemeindefest am 1. August finanzierbar. Und für Private sowieso nicht.
Die Auswirkungen eines Feuerwerk-Verbotes auf die Schweizer Wirtschaft wären gering.
Gegenargumente und TatsachenZum einen sind die Schweizer Hersteller, Importeure und Grossisten direkt von einem Feuerwerksverbot in ihrer Existenz bedroht. Mehrere hundert Arbeitsplätze stehen direkt auf dem Spiel. Einen noch grösseren Verlust könnten aber die unzähligen lokalen Fachgeschäfte erleiden, die in dem umsatzschwachen Juli ihr Geschäft mit dem Verkauf von Feuerwerk über Wasser halten. Fällt dieser Verkauf weg, müssten einige Läden schliessen. Das trifft vor allem kleine familiengeführte und lokal verankerte Ladengeschäfte.

Weiter wird der Nationalfeiertag in vielen Gemeinden mit einer lokalen Feier begangen. Das Feuerwerk ist der Höhepunkt. Lokale Lieferanten wie Metzger, Getränkehändler, Festzelt-Aufbau oder Elektriker verlieren ihre Aufträge, wenn regionale Profi-Feuerwerke nicht mehr gestattet sind.

Grosse Feuerwerke von überregionaler Bedeutung sind noch erlaubt!
Gegenargumente und TatsachenJa, solche dürfen noch bewilligt werden. Aber man hat keinen Anspruch auf die Bewilligung. Die zuständige Person kann aus persönlichen Gründen ein solches Feuerwerk bewilligen oder nicht. Wenn es aber ein Gemeindefeuerwerk ist oder die Einweihung eines neuen Feuerwehrdepots, darf gar keine Bewilligung für ein Feuerwerk erteilt werden.

Ist es fair, wenn eine kleine Gemeinde am 1. August gar kein Feuerwerk mehr an ihrer Bundesfeier mehr zünden darf, eine Stadt bei einer überregionalen Grossveranstaltung jedoch schon?

Manchmal knallt es mit über 150 Dezibel, dabei ist der Lärm ab 120 Dezibel gesundheitsgefährdend!
Gegenargumente und TatsachenLärm ist ab einer gewissen Lautstärke schädlich für Mensch und Tier. Die Forschung stuft die Schwelle tatsächlich bei ca. 120 Dezibel ein.

Deshalb werden seit 2008 sämtliche Feuerwerksköper auf ihre Sicherheit und maximale Lautstärke hin geprüft. Nur Feuerwerkskörper, welche die Lärmgrenzwerte einhalten, dürfen in Umlauf gebracht werden. Diese Grenze liegt für Knallkörper bei 115 Dezibel. Die allermeisten Feuerwerkskörper liegen weit darunter.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass 5 Dezibel weniger bereits etwa 30 % weniger Lautheit bedeutet. Der Grenzwert von 115 Dezibel ist somit deutlich unter der Schmerzschwelle.

Feuerwerk findet bis zu 30 Tage im Jahr statt!
Gegenargumente und TatsachenHand aufs Herz: Hören Sie wirklich 30 Tage lang Feuerwerk im Jahr? Uns sind keine Orte bekannt, wo derart viel Feuerwerk gezündet wird. Diese Behauptung ist eine reine Übertreibung und dient nicht der sachlichen Diskussion.
Wir streiten nicht ab, dass sich vereinzelt Personen nicht an die Vorschriften halten. Aber deswegen gleich das meiste private Feuerwerk in der Bundesverfassung zu verbieten ist Unsinn. Wir verbieten auch keine Autos, nur weil ein paar Leute zu schnell fahren.
Flüchtlinge sind vom Krieg traumatisiert und fürchten sich vor dem Knall.

Gegenargumente und TatsachenIn diversen Gesprächen mit Flüchtlingen wurde uns das Gegenteil gesagt. Gerade Ukrainer:innen haben sehr gerne Feuerwerk und sehen darin einen Ausdruck von Lebensfreude. Sie können sehr wohl unterscheiden zwischen Krieg und Frieden.

Es ist OK wenn man kein Feuerwerk mag. Aber dann erfundene Ängste von Flüchtlingen als Argument zu missbrauchen, ist einfach nur billige Propaganda. Wir müssen deswegen kein Feuerwerk verbieten und auch keine Panzer rosarot lackieren.

Gibt es denn keinen vernünftigen Mittelweg?

Doch, der nennt sich Toleranz und Rücksicht. Auch wir verstehen, dass nicht jede Person in diesem Land Freude an Feuerwerk hat. Selbstverständlich wollen auch wir nicht jeden Tag Feuerwerk hören! 

Wir setzen uns dafür ein, dass lautes Feuerwerk nur am 1. August und Silvester gezündet wird. So können sich Besitzer von Haus- und Nutztieren darauf einstellen und sich an diesen wenigen Stunden bewusster um ihre Tiere kümmern. Aber auch ein kleines Feuerwerk zur Hochzeit sollte doch möglich sein. Ein Feuerwerk am Nationalfeiertag in der Gemeinde erfreut die meisten Zuschauer:innen.  

Wie der Bundesrat in seiner Botschaft richtig schreibt, haben die Kantone und Gemeinden jetzt schon die Möglichkeit, zeitliche und örtliche Einschränkungen zu machen. Es braucht kein neues Verbot in der Bundesverfassung! Eine Regelung auf kantonaler oder kommunaler Ebene macht viel mehr Sinn. So können lokale Gegebenheiten und Brauchtümer besser berücksichtig werden. Bereits heute haben Gemeinden sinnvolle Grenzen für Feuerwerke ausserhalb 1. August und Silvester festgelegt. So bleibt die Störung der Einwohner sehr limitiert und trotzdem sind Ausnahmen für besondere Anlässe immer noch möglich.

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